Der 5. Mai 2009
In der Nacht vom 04. auf den 05. Mai 2009 war es endlich soweit. Nach wochenlanger Geburtsüberwachung via Webcam flitzten meine Schwester und ich wie von der Tarantel gestochen in den Stall. Die Geburt dauerte nur wenige Minuten und verlief problemlos. Als der kleine, nasse Azubi vor uns im Stroh lag, wurde er von meiner Schwester mit einem leicht hysterischem „Jööööööööööööö“ begrüsst. Mami ‚Fling’ und der kleine Azubi waren wohlauf und wir überglücklich.
Da sich meine Schwester akribisch auf die Geburt unseres ersten Fohlens vorbereitet hatte, wussten wir, dass der Kleine möglichst bald von der wertvollen Kolostrum-Milch trinken sollte. Wir warteten daher ganz gebannt auf Azubis erste Durst-Attacke und waren überzeugt, dass er den Weg zur Quelle selber finden würde. Weit gefehlt! Also entschieden wir uns, ihm Hilfestellung zu leisten. Schliesslich wussten wir, WO die Milch rauskommt und WO sie rein muss. Nun mussten wir diese beiden Komponenten nur noch verbinden. Der quirlige kleine Kerl stellte aber auf stur und wollte partout nicht andocken! Somit wurde Plan B aktiviert. Stute melken, Milch mit einer Spritze (natürlich ohne Nadel!) aufziehen und dann rein in den Kleinen! Da Mini-Pferde auch Mini-Euter haben, benötigte meine Schwester fürs Melken lediglich Daumen und Zeigefinger. Vermutlich war meine Schwester in einem früheren Leben eine Bäuerin, denn im Nu hatte sie ein Schüsselchen voll Milch parat. Nachdem wir Klein-Azubi die Milch verabreicht hatten, konnten wir endlich aufatmen. Nach kurzer Zeit hatte dann der kleine Wonneproppen den Dreh raus und fand Mamas Zitzen von alleine. Kaum zu glauben, wie wohltuend und erlösend so ein Schmatzen klingen kann! |